Hier : wurde um einige dieser Bilder aus der Nahdistanz machen zu können wurde ein sogenanntes Fischauge zum fotografieren genutzt. Anders wären die Aufnahmen im Unterholz nicht möglich gewesen. Im Schnitt sind fünfzig bis einhunderundfünfzig Höhenmeter zwischen Talsole bis zum optimalsten Wachstumsstandort zu überwinden. Kornelkirsche hat unter anderem die Eigenschaft, so ziemlich genau am Verlauf der Seitenlinien der Mittelgebirgs Oberkanten zu wachsen. Generell immer dort wo etwas mehr Lichteintritt unter dem Blätterdach herrscht. Wildpfade sind oft die einzigste Zugangsmöglichkeit.
PS : Das Auffinden ist ein bisschen wie beim Karpfen fischen. Der Angler sollte da schon die Vorlieben seiner Wasserfüchse kennen um diese im Pflanzendickicht überhaupt erst einmal ansprechen zu können. Wärmeliebend sind hier beide Gattungen. Sowohl aus Flora wie auch Fauna. Was dem einen die Wasserströmung bedeutet, ist dem anderen die Luftzirkulation. Hier Aufwinde. Ein uralter Weg kann dafür schon eine Art Kamin darstellen. Sonnenfallen, alte Kalksteinhaufen am Feldesrand, einst achtlos da hingeworfen speichern Wärme. Nicht selten dass darauf eine starke Kornelkirsche steht.
Die Kornelkirsche trägt im Gegensatz zu allen anderen blühenden Gewächsen eine eher unauffällige Farbe. Diese erinnert von Weitem etwas an das Gelbgrün der Weidenkätzchen am Wasser. Aus der Entfernung lassen sie sich kaum ausmachen. Es sei denn das Sonnenlicht lässt eine hohe Dichte des Blütenstandes etwas intensiver leuchten. Mit geschultem Auge Ist das jedoch keine große Hürde. Hier in den Bildern sind die Wuchsinseln erst bei genauerem hinsehen auszumachen. Der Untergrund ist massiver Kalkstein. Von einer regen Abbautätigkeit vergangener Zeiten zeugen die hellen Abbruchkanten.
Nachbarschaft
Wer wirtschaftlich stark genug, beschäftigte ein ganzes Heer von Handwerkern. Ganz gleich ob Gutsbesitzer oder Landesherr. Der überreichlich vorhandene Baustoff, ein Vorläufern vom Beton, der Kalkstein wird ganz in der Nähe heute noch abgebaut, gebrannt und als Zement vermarktet.
Über der Felssturzkante haben sich Generationen von Handwerkern baulich wie gärtnerisch verwirklichen können. Der Bergdorn gab der einstigen militärischen Anlage den Namen. Einige Teile dieser Bauwerke konnten erst heute, nach circa 200 Jahren Dornröschenschlafes getreulich restauriert werden. Weil Lieblingsaufenthaltsort, unter anderem anhand von Goethes Zeichnungen wie Beschreibungen. Ein Bauwerk war laut Tagebucheinträgen schon zu seiner Zeit sehr baufällig. Es war das Schloss was Kaiser Otto I. noch kannte.
Die Restaurationsgenauigkeit kannte keine Grenzen. Zum Entsetzen der Bauern, musste plötzlich mitten auf dem Acker, unterhalb der üppigen Residenz, eine winzige Aue entsprechend ausgehoben und wieder mit Weiden besetzt werden. Wir können heute von oben also genauso Das wahrnehmen was der weimarische Geheimrat sah. Auch das ehemalige Weinberghäuschen wurde genau so wieder hergerichtet wie es einmal war und auf eben diesem Platz wieder neu aufgestellt.
Mehr oder weniger deutlich zeugen die blassgelben Kornel Spuren von Steinbänken, auf denen ideale Wachstumsbedingungen herrschen. Andere Gehölze, welche einige Zeit mithalten können, nehmen hier ebenso ungewöhnliche Wachstumsformen an, wie die Kornelkirschen selbst. Eigentlich riesige Eichen wachsen hier nur zu übergroßen, sehr interessant ausschauenden Bonsais ab.