Hier der wissenschaftliche Teil. Aus tausenden von Versuchen wurden die Mittelwerte herausgezogen. Die vom Durchschnitt abweichenden Kennzahlen variieren je nach Standort. Entscheidend ist das Klima in Verbindung mit Bodenwert und Höhenlage.
Ein Probezylinder von diesem Halbstab wie oben angezeigt, trägt aufrecht, gute siebentausend Kilo. Es ist nur eine der Wirkungsfähigkeiten vom Kornelholz, was den antiken Kriegsarbeitern taktische Überlegenheit verschaffte. Sie durchbrachen mit diesem Material die gegnerische Wehr. Das ist wortwörtlich zu verstehen.
Brinell.
Die naturale Brinell-Härte wurde bei 35 N/mm² gemessen. Dies bedeuten 3,5 Kilogramm Belastbarkeit auf den Quadratmillimeter ohne das die Holzoberfläche, zum Beispiel bei Parkett, Schaden nimmt. Auf dem Quadratzentimeter bedeutet diese Kleinigkeit 350 Kilo. Die Pfennigabsätze der Freundin dürften hier gut rüber kommen.
Lignin.
Der Ligningehalt, welcher für die überragende Power mit verantwortlich ist, beträgt etwa 20%. Lignin ist ein natürliches Polymer. Es ist ein Bio - Kunststoff, Natur Plastik. Anaereob - biologisch - abbaubar. Das extrahierte Biopolymer liefert es erstaunliche Eigenschaften. Es kann daraus tatsächlich ein Kohlefaserverbundstoff hergestellt werden.
Masse - Spuren.
5% Masse sind die Extraktionssubstanzen im Holz. Das Dämpfen nimmt sie etwas heraus und macht das Holz geringfügig etwas fester.
Scherfestigkeit.
Die seitliche Scherfestigkeit entlang der Faser betrug bei KIT Versuchen 36 MPa. Dies wurde an winzigen trockenen Bohrholzkernen gemessen. Dies ist also die Zerstörungsgrenze der Proben aus kleinen Holzdübeln. Ein Zentimeter dicker, drei Zentimeter langer, quadratischer Holzstift versagt als Haltestift auf einer Welle mit Zahnrad erst bei über 100 Megapascale.
Geruch.
Er ist unbedeutend niedrig, aber deutlich erkennbar beim Schleifen. Ein bischen wie weißer Pfeffer. Jedoch sehr angenehm.
Fasern.
Die Fasertracheiden sind 25 bis 100 Mikrometer lang und 22 breit. Die Leitern an den Enden der Fasern sind gebrochen und haben bis zu 40 Verschlüsse. Die Fasern der hellen Medullary-Strahlen im Holz haben eine Länge von 130 Mikrometern und eine Breite von 14. Vielleicht eine Erklärung für die Kompaktheit dieses genialen Naturfaser-Verbundwerkstoffs. Im Querschnitt sind deutlich Halte - Stränge erkennbar. Im alten Ägypten wurden quer duch die Lehmbauten Seile gespannt und fest eingemauert. Es ist in etwa dasselbe Prinzip.
Schwindmaß.
Der hohe Quellwert, der für die Schrumpfung des Holzes verantwortlich ist, beträgt etwa 15%. Kornelkirsche ungeschützt der Sonne ausgesetzt oder dem Wind platzt auf. Zehn Minuten reichen.
Querschnittsbelastung.
Die Druckfestigkeit beträgt über den Seiten verteilt ca. 70 Megapascal. Nur zum Vergleich. Eine Presse für Schrottautos braucht weniger als die Hälfte um ein Auto zu zerquetschen. Auf ihrer Druckfläche lasten etwa 30 MPa. Dreißig Megapascal bedeuten dreihundert Kilo auf dem Quadratzentimeter. Die Kornelkirsche hält demnach gut 700 Kilogramm aus.
PH-Wert.
Er beträgt ist 5.8. Ein niedriger PH-Gehalt greift Eisen an. Ebenso ein hoher Tanninsäuregehalt. Was Holz konserviert, zerstört Eisen, historisch ein Dilemma. Auf alten Gehstöcken sind die Eisenspitzen meist nur noch Schrott. Und sehr lose außerdem.
Daher als Klebe- und Trennmittel beider Komponenten das Birkenpech. Dieser frühe High-End-Kleber kann auch nach dreißigtausend Jahren noch verifiziert werden. Moderner zwei Komponenten Kleber tut es auch. Beide Varianten lassen sich unter Hitzezufuhr lösen.
Zugfestigkeit.
Diese beträgt 225 Megapascal. Kiefer und Eiche haben den halben Wert. Ein menschliches Haar hat 200. Das sind 205 Kilogramm pro Quadratzentimeter. Für den 33 mm starken Halbstab wären das 1,5 Tonnen Zugfestigkeit.
Trocknung.
Frisches Holz, im Winter geschlagen, verliert übers Jahr,
in der Rinde belassen, gut 25% seiner Masse. Und bei Frost ein gute Holzsäge einige ihrer Zähne.
Rechenfaktor.
Ein Pascal sind ein Kilo auf den Quadratmeter, es wird in tausender Schritten weitergerechnet. Entweder auf den Quadratmeter oder rückwärts geteilt bis in den Quadratmillimeter herunter.
Druck.
Die gemessene Druckfestigkeit über den vertikalen Frontkanten betrug bei den Messungen im Durchschnitt 96 Megapscale. 96 Mpa sind umgerechnet 9.7 kg die auf dem Quadrat - Millimeter lasten. Der abgebildete Halbstab mit einem Durchmesser von 33 mm hält laut mathematischer Berechnung über die aufgestellten Schnittkanten locker sieben Tonnen Druck stand.
Klang. Die Schallgeschwindigkeit erreicht im Schnitt 4400 Meter pro Sekunde. Ähnlich verhält es sich bei Wasser und Eisen. Ein gesundes Stück Holz hat den Klang wie von einem Xylophon. Die Geigenbögen der Gusle, auf dem Balkan, werden bis heute daraus gebaut.
Schwimmfähigkeit. Die Dichte des Holzes beträgt etwa 0,88 - 1,03 Gramm pro Kubikzentimeter. Wasser und Bernstein ca. 1 Gramm. Getrocknete Kornelkirsche mit Rinde, oder in Öl einkonserviert, schwebt er in der Regel knapp unter der Wasseroberfläche oder lugt leicht über der Wasserobefläche heraus. Siehe FILM.
Jahresringe. Von Zuchtformen in satten Gartenböden und Parkanlagen mal abgesehen sind es in der Regel bei den schweren Stücken 0,5 Millimeter. In Extremlagen sollen es bis zu drei Jahresringe auf den Millimeter sein. Das habe ich allerdings noch nicht mit der Messlupe zählen können. Zum Vergleich.In der Regel weisen die am meisten verwendbaren Nutzholzbäume gut sichtbare Jahresring um 3 bis 5 Millimeter auf. Je nach Baumart.
Biegefestigkeit, sie beträgt 150 Megapascal. Der gemessene Maximalwert lag bei 200 MPa nahe dem von elastischem Eschenholz.
Schlagzähigkeit.
Hier belegte die Kornelkirsche vor allen anderen Hölzern in Europa
den ersten Platz. Sie absorbiert auf den Stirnseiten 140.000 Joule, zugerechnet wird auf den Quadratmeter. Fallend aus einem Meter Höhe ohne dass die Holzprobe zerbricht, wären das
14 Kilogramm auf dem Quadratzentimeter. Hier in Fallgeschwindigkeit. Selbst die runden Klüpfel der Steinmetze,
wenn auch nur axial eingesetzt, halten eine kleine Ewigkeit.
Wärmeleitfähigkeit.
Noch keine speziellen Daten. Holz ist isolierend und fühlt sich Sommer wie Winter angenehm an. Ein wichtiger Faktor im Vergleich zu Kunststoffen. Der thermische Isolationswert von Holz ähnelt dem von Stroh oder Schafwolle mit 0,35 bis 0,50 Si. Der Wärmeleitfähigkeitswert von Silber und Kupfer liegt bei ca. 400 ... tausendmal höher. So viel zu den metallischen Ornamenten auf Stöcken bei extremer Hitze oder Frost.
E-Modul.
Das elastische Modul von Cornus mas liegt zwischen 12 und 14 Gigapascale kurz GPa. . Und genau dieser Wert ähnelt unseren menschlichen Knochen. Das polierte Holz fässt sich beinahe auch so an. Es gleitet sanft durch die Hände und verursacht keine Blasen.
Kornelkirschenstäbe in dünnerem Durchmesser, schlagen durch ihre flexible Gewichtsverteilung, federnd ein zweites Mal zu. Sie sprengen sich vom Auftreffpunkt wieder ab und die Masseträgkeit sorgt für den federnden Doppelschlag.
Das Holz der Kornelkirsche lässt sich hervorragend polieren.
Nicht nur Stricknadeln werden mit den Jahren immer glatter. Diese Eigenart ergibt bei einigem Fleiß ... die Oberfläche eines Kunstgegenstandes. Fast so
wie bei einem hochwertigem Tasteninstrument, dem Flügel. Mit Leinöl überzogen, kleben die
Hände an der glatten Oberfläche. Die Haftkraft ist wie eine Froschhand an der Glaswand. Um die hervorragenden Materialeigenschaften zu erhalten, braucht es nur ein wenig Sorgfalt. Eine gelegentliche Politur mit
in Leinöl getränktem Schachtelhalm ist für den glänzenden Zustand verantwortlich. Nachpolieren
mit Schafwolle verleiht dem Ganzen einen noch seidigeren Glanz.
VORSICHT, Leinöl kann sich unter bestimmten Umständen von selbst entzünden. Bitte die sehr strengen Verarbeitungshinweise beachten.
Für eine Verdeutlicherung zur mechanischer Beanspruchbarkeit von Hölzern setzte sich Dr. Gabriel Janka ein. Er nannte seinen Versuchsaufbau " DIE HALBKUGELMETHODE ". Mit steigendem
Druck wurde eine Stahlkugel neunmal in eine Hirnholzoberfläche eingepresst. Wenn der Äquator der Kugel halb im Holz versunken war, konnte die dafür benötigte Druckkraft in KILOGRAMM, auf den Quadratzentimeter abgelesen werden. Der Radius der Kugel betrug 5,642 mm. Anbei verschiedenste Hölzer, im Original aufgelistet nach Höhenlagen und Herkunftsgebieten. Anbei die Mittelwerte der gängigen Druckfestigkeit dieser Zeit in Brinell. Rechts daneben die neu ermittelten Werte vor einhundert Jahren ... nach diesen Proben stand die Kornelkirsche dem afrikanischen Eisenholz, aus der deutschen Kolonie Kamerun, wirklich sehr nahe. Das besondere an dieser Härte Test Methode ... es wurde
ohne Umrechnung so viel Kraft draufgegeben bis die Kugel passte. Im englischsprachigem Raum ist JANKA heute noch eine gängige Größe. Jedoch werden dort die Daten in Pfund, also lbs angegeben.
Druckfestigkeit Brinell versus JANKA ( Janka in Kg/cm2)
0496 / 0823 Weißdorn
0520 / 0986 Stechpalme (Illex)
0530 / 0592 Roteiche
0539 / 0651 Stieleiche
0555 / 0755 Gemeine Esche
0559 / 0780 Rotbuche
0562 / 0908 Elsbeere
0602 / 0963 Schlehe (Schwarzdorn)
0607 / 0769 Eibe
0634 / 1238 Buchsbaum
0645 / 1250 Liguster
0655 / 1214 Heckenrose
0665 / 0872 Robinie
0666 / 1100 Flieder
0698 / 1170 Felsenbirne
0702 / 1297 Immergrüne Eiche (Querus Ileex L.)
0715 / 1114 Goldregen
0729 / 1456 GELBER HARTRIEGEL (Cornus mas L.)
0575 / 0887 Weißbuche (Hainbuche)
0579 / 0842 Hickory
0717 / 1182 Palisander
0780 / 0735 Weißeiche
0798 / 1737 Ceylon Ebenholz
0808 / 1178 Berberitze
0852 / 1310 Ipe
0937 / 1971 Pockholz
0955 / 1235 Cocobola
0971 / 2432 Gerenadill Holz
0975 / 1500 EISENHOLZ
1280 / 2030 Schlangenholz
Dr. Gabriel Janka, K.K. Forstmeister, Ausgabe Wien 1915.
In den englischsprachigen Ländern hat die Janka Test Methode bewährt. Auf vielen Holzseiten sind die aktuellen Prüf - Last - Werte in englischen Pfunden und Newton in einer Zeile ablesbar.
Der gemessene Widerstands - Spitzenwert von Cornus mas verweist aktuell auf 1.750 Kilogramm. Geteilt durch das englische Pfund von 0.453592 Gramm ergibt das 3858 englische Pfund. Umgerechnet sind dies 17161 Newton.
Damit teilt sich die Kornelkirsche den Platz mit dem exotischem Schlangenholz. Dessen Wert wird mit 3.800 Pfunden angegeben. Oder 16903 Newton.
Für den Kopf. Beide Werte entsprächen rund 17 Menschen, wovon ein jeder einhundert Kilo wiegen müsste. Eine noch höhere Prüfkraft müsste wirken um eine Bubble Gum große Kugel halb ins Kernholz einzudrücken. Mehrfach auf der Stirnseite eingepresst, bis zu neun mal.
Das Einpressprüfmittel, die Stahlkugel hat dabei den genormten Durchmesser von 11,28 Millimetern oder 0,444 Zoll. Sie misst den physikalischen Kompressionswiderstand des hölzenen Eindringprüfkörpers. An ihrem größtem Umfang füllt sie eine Fläche von einhundert Quadratmillimetern aus.
Es gibt das "Jugend forscht" Projekt eines Fünfzehnjährigen. Er ging der historischen Frage nach, inwiefern sich Holz wohl härten ließe. Er kam zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass bestimmte Hölzer angekohlt, eine etwa einhundert Prozent höhere Oberflächenfestigkeit erreichen. In seinem Projekt waren dies die Proben von Ulme und Esche.
Die Ziegenhainer sollen einst den Brauofen erst verlassen haben wenn die Rinde herunterknackte und das Holz eine schöne bräunliche Färbung angenommen hatte. Möglicherweise steckt in dieser Überlieferung ein nicht zu übersehender Teil der Wahrheit über die Klingenfestigkeit dieses Holzes. Das Karamellisieren bewirke eine Quervernetzung der Holzzelluose, so der wissenschaftliche Teil der Holzindustrie.
In Japan hat das härten von Bambus Tradition. Dort wird die Bauchseite des Bogens, dem Jumi, vor dem Zusammenleimen wochenlang geräuchert. Dadurch wiedersteht diese Lage einem viel höherem Kompressionsdruck ohner Schaden zu nehmen.
Ebenfalls japanisch, das anbringen von verkohlten Brettern als Fassadenverkleidung an Häusern. Yakisugi, das bedeutet soviel wie verkohltes Zedernholz. Die Holzzellen sollen sich dadurch verdichten. Die verkohlte Oberfläche selbst ist somit resistent gegen Verwitterung, Insekten- und Pilzbefall.