Auf dem Weg nach Hause

19. Dez, 2021

Auf dem Weg nach Hause

Der Weg war weit und verschlungen. Ich versprach wiederzukommen. Sie lächelte freundlich und winkte. Das geht sehr ans Herz. Ein Jahr lang wartete die Dame auf dem Schärenfelsen. Eine wilde Gegend mit rauen Geschichten. Sie zeigte mir einige davon. Der Mitschnitt war tiefgreifend. Er ging bis zu den Anfang der Zeiten. Apokalyptische Farben und Geschehnisse wechselten sich ab. Warum tut sie das ?

Das schwarze Pferd stand vor mir. Ich nahm die Einladung an. Ließ mich einfach nur tragen. Alle Optionen offen. Es ging durch ein paar Äste des alten Lebensbaumes. Meine Aufnahmekapazitäten waren jedoch bis zum Anschlag gefüllt. Der gar nicht so alte Mann, sein Kopfnicken hieß, mich auf dem Muskelpaket zu erholen ... ob nun real oder nicht. Der Weg durch die alte Welt zu reisen ist frei. Das war nicht am schon sehr interessanten Rande Midgards, sondern mittendrin.

Auf Pferd setzen und per Gedanken steuern, jedes Wort ist hier überflüssig. Einfach nur am spüren wie schön es sich anfühlt oben auf zu sitzen. Mit Wohlwollen väterlich betrachtet zu werden. Meine Güte tut das gut. Ich habe eine Frage auf den Lippen, es wird der laute Ausspruch erwartet. Erst bei meinem dritten Besuch sprudelt dieser aus mir heraus, einfach so. Meine erste und vorerst letzte Frage.

Das Fell spüren, die Muskeln darunter und das Geräusch vom gemütlichen abzupfen von Gasständern. Ein Pferd eine Lichtgestalt, es das atmet und frisst trotzdem. Und ich sitze darauf wow. Normalerweise sehe ich nur ein Holzpferd an einem Kinder Karussell und rieche Pferd. Hier rieche ich es nicht. Komisch.

Zu meiner Begleiterin hat sich meiner eine zweite Führerin angenommen. Ich muss ganz schon hilfebedürftig sein dass es schon zwei sind. Es gibt keinen Grund umzukehren jedoch einen Einzigen hierherzukommen. Diese eine Frage. Wie kann das Leben sinnvoll weitergehen ? Eine Frage die ich mir zu Hause jeden Tag stelle.

Ich nahm die Antwort in Richtung Heimat mit. In mein sauberes Heim, zu meiner guten Frau. Dort warteten Verantwortungen auf mich. Aus nicht wenigen Schornsteinen weht kein Rauch mehr heraus. Vielleicht lässt sich das alte Feuer wieder etwas anfachen.

Hier auf dem altem Weg ist soviel Freiheit und nichts wird von mir erwartet. Hier setz mich noch ein bisschen oben auf den Hügel. Schaue hinunter zu der großen Halle und beobachte das Treiben. Leute gucken ... wie vor einem Wiener Kaffee Haus. Da drin war ich schon einmal, ist noch gar nicht so lange her. Tausend Jahre sind ein Tag.