2. Jul, 2022
Das Poem vom Harbarth. Im Original Hárbarðsljóð. Es ist ein sehr komplexes Teilstück in der Edda. Diese Saga wurde von den Isländern im dreizehnten Jahrhundert in Versform niedergelegt. Mit der Christianisierung zog die Ihnen wichtige Schriftkunst ein. Zumindest dieser Teil der Romanisierung wurde gefeiert. Das Buch der Kelten ein wichtiger Bestandsteil aus dieser Zeit. Wunderschön anzusehen und nicht selten besungen.
Zuvor jedoch lernten die Barden all die Mythen von ihren Meistern auswendig. Beinahe zwei Jahrzehnte, im Mittel achtzehn Jahre lang. Dann erst wurden diese als Wanderer in die Welt entlassen. Sie wurden mit der Schrift sozusagen arbeitslos gemacht. Leider bestimmt derjenige wer die Druckerpresse beherrscht, das was gedacht werden soll. Doch damit nicht genug, die weiterhin aktiven Geschichten Erzähler, sie wurden verfolgt wie Sektierer. Ein Wunder dass über die Zeit eines Jahrtausend davon so einiges übrig geblieben ist. Die biblischen Worte, Zahn um Zahn wie Auge um Auge, sie wirken hier wie ein Besuch auf der vom Wetter umtosten Isle of Sky. So unwirklich wie schaurig schön.
Beinahe gespenstisch, das Leben selbst als Tauschware. Blutzoll in jeder Staffel. Die zusammenhängenden Gradwanderungen von Kämpfern wie Heilern wurden in der Vikings Serie mehrfach filmisch umgesetzt. Jedoch wer die Vorgänge im Hintergrund nicht kennt, er wird sie kaum wahrgenommen haben. Das ist beinahe so als wenn sich jemand ein Eidotter - Gelbes Auto gekauft hat. Erst danach ... ist die Straße voll mit anderen Fahrzeugen dieser auffälligen Kolorierung. So kamen selbst die zwei Götterfiguren nicht umhin, sich den himmlischen Gesetzen unterzuordnen. Ein Roter Faden der sich durch die gesamte Serie hindurchzieht. Höhepunkt ... Menschenopfer. Für Kriegsgefangene in hiesigen Gegenden völlig normal. In Rom fand die Hinrichtung ersatzweise im Kollosseum statt. Das eine Gottesdienst das andere zur Unterhaltung.
Wer es genau wissen will und sich kräftig genug fühlt, zum finden des Wahrheitskerns, wird höchstselbst über die normierten Grenzen gehen müssen. Nicht wenige Literaten flechten gewisse Umstände in ihren geschichtlichen Romanen ein. Ob die heutige Autoren auf dies Art alte Informationen gekonnt transportieren oder sie lediglich als Marketinginstrument benutzen, wer weiß das schon so genau. Nicht wenige Schriftsteller bringen auf diese Art ihre Lebenssichten unter.
Von Freunden werde ich gelegentlich immer wieder auf die Edda aufmerksam gemacht. Spätestens seit der Verfilmung Vikings, ist auch dem letzte Nordmann-Verehrer, diese Namensdeutung aufgefallen. Sprachlich durch den etwas undurchsichtigen Harbard. Eindringlich dargestellt wurde die Figur vom kanadischen Schauspieler Kevin Durand. Im Film offensichtlich ein Unterhalter, Heiler und Verführer in einer Person. Seine weiterreichende Wirkung durch seine Anwesenheit spiegelt sich in den Kampferfolgen der Männer wieder. Sie haben sozusagen mit den Leistungen ihrer Lebensgefährtinnen bezahlt. Als dieses zwischenmenschliche Plus wegfällt, stapeln sich die Verluste an Kriegern und Material.
In Jena beim Eugen Diederichs Verlag in Jena gedruckt, las ich schon vor langer Zeit die Originalausgabe In Sütterlin. Sich den Themen zu stellen, undenkbar. Die Edda aus den Dreißigern übergab ich in die Hände eines Liebhabers, einem Goldschmied aus Weimar. Auf Grund des schweren Namensinhaltes, hier nur eine kleine, wenn auch breit gestreute Reflektion meinerseits. Ein mehr instinktives Geschreibsel aus dem Bauch heraus bis das Datenvolumen der Seite ausgefüllt ist.
Mann sollte dem Beachtung schenken, was einem immer wieder über den Weg läuft. So heißt es im "I-Ging", dem uralten chinesischem Orakel. Da mir nun wiederholt diese eine mythologische Geschichte über den Weg gelaufen ist, beschäftige ich mich etwas näher damit. Google verrät, dass die erste englische Übersetzung von Henry Adams Bellows, unseren Familiennamen in der heutigen Schreibweise eins zu eins wieder hergibt. Das Harbarthslied ist nachfolgend in der Originalübersetzung auf Mythopedia zu finden.
https://mythopedia.com/library/poetic-edda-bellows-1936/harbarthsljoth
Es gibt tatsächlich nicht wenige schwerwiegende, wie sehr persönliche Defizite, welche auch mich aus den alten Zeiten triggern. Nicht nur aus dem was die Suchmaschinen darüber ausspucken, sondern auch diverse Darstellungen anderer Medien, welche bruchstückhaft im Kopf kleben geblieben sind. Augenfällig ist, dass auch Frauen dem gegenüber Begeisterung zulassen, was gezeigt geschrieben und verfilmt wurde. Das mag der Lara Croft Hysterie geschuldet sein. Sie ist meiner Ansicht nach jedoch eine augenfällige Kopie der Brünhild aus der Siegfried Sage. Eine waschechte Amazone.
Die Hauptakteurinnen im Vikings zeigen ihre Bedürfnisse welche Frau auch grundsätzlich haben wie zeigen darf. Das konnten auch per offener Einladung ein zweiter Mann sein. Ein heimliches Tête-à-Tête gab Unmut zum Anlass. Es kamen mit beindruckenden Einsatz, krachend unter den Eheleuten ... Schild und Schwert zum Einsatz. Entsprechend feurig der Versöhnungssex.
Ich erinnere mich, wie meine Frau eines meiner Heiligtümer aus der Erde herausriss, einhändig, wutentbrannt, einfach so als wäre es nichts. Ein Kernechter Pfirsichbaum war es, gar nicht mehr so klein. Habe einen Spaten in die Hand genommen das Bäumchen wieder eingesetzt, gewässert und mein Weib in den Arm genommen. Streitkultur in einen anderen Handlungsrahmen zu setzen, besser weiß ich es nicht.
Siegfried überwand die bis dato unschlagbare Brünhild auf dem Ehebett. Da nur in Vertretung eines Anderen, ein Kuhhandel sozusagen, wurde ihm dies zum tödlichen Verhängnis. Der Autor des Stückes kannte sich jedenfalls sehr gut aus, damit, wie Frauen gestrickt sind. Wehe dem der eine Frau verschmäht oder anderweitig Rachegelüste weckt. Sie treuselig in alle Geheimnisse einzuweihen ... Frauen haben mehr verschlossenen Türchen als Männer. Und die machen interessant. Der alte Xenophon philosophierte bereits darüber. Und das ist aufgerundet dreitausend Jahre her. Tiefen - Psychologie allererster Sahne.
Seitensprünge, wenn auch in Verkleidung, waren es doch die Götter welche in die menschlichen Weibchen anscheinend völlig vernarrt waren. Und wenn die schon schwach werden, darf Mann das sicherlich auch. Nicht umsonst gab es zahlreiche Liebesgottheiten. Lilith ... die einzige wilde Frau im Götterhimmel, aufsässig und unangepasst, sie wurde von den Buchmachern schon frühzeitig aus dem Programm genommen.
Welches Männchen in heutiger Zeit, würde solchen martialischen Prachtweibern wie im Film überhaupt ansatzweise stand halten können ?
Jemand aus den spärlich gesäten Reihen wilder Männer ... mit Sicherheit. Sie sind nach politischen Maßstäben völlig unkorrekt. Toxisch sogar. Deren Kleinodien abzutrennen, ein Massensport. Wer eine Ehescheidung durchlebt hat, weiß was ich meine. Um praktisch meine Eier wiederzufinden habe ich einen deutsch - amerikanischen Lebensberater in Anspruch nehmen dürfen. Er tut heute nichts anderes mehr, als Männern wieder einen Testosteron schwangeren Gang zu verschaffen.
Der augenscheinlichste nordische Gesichtspunkt, er wird gern übersehen ... es ist die unbändige Lebensfreude. Jemanden darüber zu diskreditieren, dies ist bis heute geblieben. Der verbal Angefeindete sollte gegen liefern können, wenn nicht, wird er mehr oder weniger ausgelacht. Witz erfordert Geist. Ohne Comedian mit Tiefgang zu sein, gelingt dies den männlichen Vertretern der heutigen Zeit auch ganz gut im Flachwasser ... bis zu vierhundert mal am Tag. Wie wohlwollend und gleichzeitig uncharmant dies ehemals ausgesehen haben könnte, wurde sehr überzeugend im "Der dreizehnte Krieger" dargestellt. Die Schauspieler hatten am Set eine Menge Spaß damit. So das Interview. Mir bleibt ... wo sie fröhlich singen ihre Lieder, da lasse Dich hernieder.
Für die Mitte Europas galt Freude im Augenblick ebenfalls als ein Lebenselixier. Ein römischer Autor beschreibt, dass Angesichts der Schlacht, die Germanen nichts besseres zu tun hatten als auf ihren Schilden einen alpinen Berghang hinunter zu schlittern. Es ist schon beinahe ein Hauch vom Zen, dass sie angesichts des drohenden Untergangs den Augenblick wie kleine Kinder genossen.
Walhalla stört diesen Gedankengang. Um da hineinzugelangen sollte der Krieger möglichst starke Gegner und in Anzahl derer vieler ins Jenseits befördert haben. Einsprechend das generelle Verhalten zu dieser Eintrittskarte. Alt auf dem Strohlager zu enden, war ein nicht besonders erstrebenswertes Ziel. Dass jeder Nachkomme auf dem Schlachtfeld starb galt als höchste Auszeichnung. Im Endresultat war die Kernbevölkerung Mitteleuropas in den jeweiligen Landesabschnitten entsprechen homogen. Der Unterschied zwischen Kelten und Germanen sollen die blonderen Hare und größere Wildheit der Letztgenannten gewesen sein. Bis zur Eroberung durch die Mauren sah es in Spanien nicht viel anders aus. Spezielle Beutegreifer hatten die Aufgabe Fünftausend blonde Jungfrauen nach Afrika zu überführen.
An andere Stellen wird um das hohe Ansehen der Frauen berichtet. Dass, um eine Dame das überqueren eines Bache trockenen Fußes zu gewähren, die Krieger Mannigfach ihre kleinen Schilde in das Wasserbett neben- und übereinander anordneten, eine gern wiedergegebene Anekdote. Kraftprotzend stemmten die Männer lachend gegen den steigenden Wasserdruck an. So dass die Dame in aller Seelenruhe das Wasserhindernis passieren konnte. Wie mag diese sich gefühlt haben ... bei so viel Oxytocin ? Die Veleda, eine Seherin, findet sich heute als Aufschrift einer Schönheitscreme wieder.
Berserker, wer sich bei solchen Kriegern gegenüber in Bedrängnis sah, hatte sein Ende zu befürchten. Eine ihrer Eigenarten war, selbst unter ihren Herren, sich das zu nehmen was sie begehrten. Das konnte auch Hof, Weib und Gesinde sein. Einkaufen mit dem Schwert. Das konnte auch ohne Ansehe ein ganzes Anwesen sein. Sie forderten den Besitzer zum Zweikampf heraus. Wer stehen blieb war der Neue. Dieses Recht der Herausforderung wurde mit Einführung der Wüsten Worte schnell kriminalisiert. Auch wenn lange noch das Fehde - Recht galt was dem nicht all zu weit entfernt liegt. Ein kleines Fenster zu diesem dem Adel vorbehaltenem Auseinandersetzungsrecht kann eventuell in der Mensur gesehen werden.
Andere Zeit, neues Land, modere Waffen, Anarchie unter Privatpersonen. Wie kam es nur kam, dass im wilden Westen der Colt unter dem Synonym "Peacemaker" seine besondere Stellung erlangte ?
Beispielhaft lieferten sich die eigenen Götter im besagtem Harbartslied einen Schlagabtausch ohne jede Scham oder Gewissensbisse. Dokumentarisch dissen sich zwei Unsterbliche gegenseitig. Großspurig wie inkognito, es sind sie, die Vorbilder für völlig freie Frauen und Männer. Wenn Männer das gegenseitig tun können, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen ... sind es Freunde. Frauen unterliegen Dank Presse den Gesellschaftsnormen weitaus stärker als jeder Mann. Doch gib ihnen einen Raum von dem niemals jemals ein Außenstehender etwas erfährt. Erschrecke nicht wenn sie völlig freidrehen. Was die Herren der Schöpfung sonst so von sich geben, ist dagegen lauwarmer Muckefuck. Behalte es einfach für dich. Die Frauen lesen es eh aus dir heraus und anderen geht es absolut nichts an.
Unter der Gürtellinie, im hier und jetzt, wen es interessiert, sollte sich eine Staffel von DSDS anschauen. Dieter Bohlens markige Sprüche sind dokumentiert worden. Nach dem Auftritt gerät der Kandidat in den Fleischwolf und das vor Millionen Publikum. Ein Missbrauch nach alter Sitte sozusagen. Kommt das gut ... ?
Natürlich. Einem Untergrund Vollkontakler erteilte ich einmalig eine Lektion. Seine große Klappe ging mir einfach auf den Pinsel. Noch mehr ekelhaft als nervig, allein durch sein Verhalten, ein sabberndes Hündchen. Der stille Bewunderer seiner Heldentaten. Die fing der erstgenannte allerdings erst zu erzählen an, als ich ihn auf seine Narben auf beiden Handrücken aufmerksam machte. OP Narben für beinahe jedes einzelne Glied. Kaum ein Gelenk was nicht lädiert war und mit ärztlicher Kunst nachgerichtet wurde.
Wir machten Boden - Arbeiten, verlegten Fußbodenheizungen für spätere Luxus Appartements. Als Leihkräfte. Unsere Kollegen jenseits der Europäischen Grenze hatte voller Verachtung für die späteren Bewohner des Prestige Baues, beinahe in jede Ecke uriniert. Von anderem ... gilt der Anstand zu schweigen. Die chemische Reaktion lässt den Putz herunterfallen ... irgendwann. Soviel zu den Männerspielchen aus dem asiatischem Raum.
Mein Kollege Schlagkünstler hatte wie immer zur Abrechnung nichts zu schreiben mit. Sagte "Gibt mir mal Deine Kuli". Ich ... "NÖ". Normalerweise sagte ich zu den Kindern "Wie heißt das Zauberwort", fuhr jedoch ein schwereres Geschütz auf. Verlangte, dass er den nachfolgenden Satz, laut und deutlich von sich gab. "Großer weiser Harbarth, bitte ... bitte ... bitte, gib mir doch in deiner unendlichen Großzügigkeit deinen güldenen Kugelschreiber". Ich sprach dies ihn bestimmt fünfmal vor. Jedes Mal wand er sich wie ein Aal. Sein Nimbus war zerstört. Zu mindestens für die Tage, solange ich noch da war. Die Anhänglichkeit seines Bewunderers verlor sich. Letzterer feierte entsprechend lange nach. Auf jeden Fall vergaß ab dem Zeitpunkt niemand mehr, seinen eigenen Kugelschreiber zur wöchentlichen Abrechnung bei sich zu tragen.
Was die Götter angeht, überragend für dem der von ihnen behütet begütert oder was auch immer wird. Dafür gibt es sogar einen geflügelten lateinischen Spruch. Ich habe ihn leider vergessen. Dazu auch ein herausragendes Beispiel eines sich weigernden Fährmanns. Der frische Wind schob die Wasserfläche in Wogen und der wolkenverhangene Himmel stand düster, bedrohlich tief. Gewittergrollen kündigte nahendes Unwetter an. An eine Überfahrt war nicht zu denken. Ein Fahrgast nahte und verlangte genau das. Der Fährmann schüttelte nur den Kopf. Nur zu Fährmann meinte lachend der Gast und betrat die Planken. Augenblicklich glätten sich die Wogen. Diesen Mythos wird keinem Geringerem als Gaius Julius Cäsar zu geschrieben. Heute wird jeder Meteorologe sagen, dass er sich lediglich ein Gewitterauge über ihn befand. Rein zufällig kenne ich diesen Umstand aus eigenem erleben. Und er hat was, besonders weil unser geschaffenes Tagewerk vom Unwetter, also höherer Gewalt bedroht wurde. Aber das ist eine andere Geschichte.